Als Gebärmutterhalskrebs werden bösartige Tumoren des Gebärmutterhalses bezeichnet. Davon abzugrenzen ist der Gebärmutterkörperkrebs, der von der Schleimhaut der Gebärmutter ausgeht. Aufgrund der Einführung von Früherkennungsmaßnahmen (Pap-Abstrich) und Vorsorgeimpfungen (HPV-Impfung) ist die Zahl der Erkrankungen seit den 70-er Jahren rückläufig. Auch für die nächsten Jahre ist mit einem weiteren Rückgang der Anzahl von Betroffenen zu rechnen. In den meisten Fällen kann der Gebärmutterhalskrebs erfolgreich behandelt werden.
Es gibt drei Schweregrade von Krebsvorstufen bei Gebärmutterhalskrebs. Diese geben an, wie viele Schichten der Epithelzellen im Gebärmutterhals sich verändert haben.
Wie auch bei anderen Krebserkrankungen verursacht Gebärmutterhalskrebs in den meisten Fällen keine oder nur wenig charakteristische Symptome. Für die Diagnose von Gebärmutterhalskrebs können ein Abstrich vom Muttermund (sog. Pap-Test) oder der Nachweis von humanen Papillomaviren erbracht werden. Weiterhin können je nach Befund eine Betrachtung des Gebärmutterhalses mittels eines Koloskops oder eine Biopsie erfolgen.
Zur Einteilung von Gebärmutterhalskrebs gibt es sog. FIGO-Stadien. Die Fédération Internationale de Gynécologie et d’ Obstétrique (FIGO) hat für Gebärmutterhalskrebs eine Stadieneinteilung vorgenommen. Diese beschreiben in vier Stadien, welche Organe von Krebs betroffen sind.
Um die Therapie von Gebärmutterhalskrebs zu planen, ist es wichtig, Größe und Ausbreitung des Tumors zu kennen. Hierbei kann das sog. TNM-Klassifikationssystem helfen. T steht für Primärtumor und beschreibt die Größe des Tumors. N gibt die Anzahl der befallenen Lymphknoten angegeben. Die Zahl nach dem M beschreibt, ob und wie viele Fernmetastasen vorliegen.
Die Therapie von Gebärmutterhalskrebs richtet sich u. a. nach dem Schweregrad der Erkrankung. Aber auch allgemeiner Gesundheitszustand, Lebensqualität und z. B. die Frage nach der Familienplanung haben einen Einfluss auf die Therapiewahl. In den meisten Fällen wird das betroffene Gewebe operativ entfernt. Ggf. erfolgt auch eine Entfernung von Lymphknoten. Um noch vorhandene Krebszellen zu vernichten, können auch Chemotherapie oder Strahlentherapie zum Einsatz kommen. Auch eine Kombination von beiden Verfahren ist möglich. Sollte es zu einem Rückfall der Krankheit kommen, werden meist Operation und Chemotherapie durchgeführt. Eine erneute Strahlentherapie findet in der Regel nicht statt.
Was ist Gebärmutterhalskrebs?
Unterschied zwischen Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterkörperkrebs
Als Gebärmutterhalskrebs (oder auch Zervixkarzinom) werden bösartige Tumoren des Gebärmutterhalses bezeichnet. Obwohl der Gebärmutterhals ein Teil der Gebärmutter ist, darf diese Krebserkrankung nicht mit dem Gebärmutterkrebs verwechselt werden. Gebärmutterhalskrebs entsteht meist aus Epithelzellen des Gebärmutterhalses, seltener aus Zellen der Schleimhaut. Beim Gebärmutterkörperkrebs hingegen geht der Tumor fast immer von der Gebärmutterschleimhaut aus. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen diesen beiden Krebsarten: Für den Gebärmutterhalskrebs existieren heute Früherkennungs- und Vorsorgemaßnahmen (Pap-Test, HPV-Impfung) bei Gebärmutterkörperkrebs gibt es bisher keine Präventivmaßnahmen.
Wie viele Frauen erkranken an Gebärmutterhalskrebs?
Erhebungen des Robert Koch-Instituts zufolge erkranken pro Jahr ca. 4.800 Frauen in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Bezogen auf das Alter der erkrankten Frauen zeigt sich eine deutlich erhöhte Zahl der Krankheitsfälle im Alter zwischen 35 und 60 Jahren sowie bei Frauen über 70 Jahren. Während in den 1970er-Jahren Gebärmutterhalskrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen war, sind durch die seitdem etablierten Vorsorgemöglichkeiten sowohl die Zahl der Neuerkrankungen als auch die Mortalitätsrate zurückgegangen.
Aufbau der Gebärmutter
Die Gebärmutter (Uterus) ist ein birnenförmiges Hohlorgan, das aus dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri), dem Gebärmutterhals (Cervix uteri) und dem äußeren Muttermund (Portio vaginalis) besteht. Der rund 3 cm lange Gebärmutterhals verbindet den Gebärmutterkörper mit der Scheide.
Als Gebärmutterhalskrebs werden bösartige Neubildungen bezeichnet, die von Zellen des Gebärmutterhalses ausgehen. Meist sind Oberflächenzellen (sog. Epithelzellen) verändert. In diesem Fall handelt es sich um ein Plattenepithelkarzinom. Seltener treten Neubildungen des Drüsengewebes im oberen Teil des Gebärmutterhalses auf. Diese Tumoren werden als Adenokarzinome bezeichnet.
Einführung von Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Da der Gebärmutterhalskrebs in den Anfangsstadien meist wenige und uncharakteristische Symptome verursacht, ist es oft schwer, ihn in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Daher ist es ratsam, die Krebsvorsorgemahßnamen auf Gebärmutterhalskrebs in Anspruch zu nehmen, die Frauen ab dem 20. Lebensjahr ermöglicht sind. Die Einführung von meist flächendeckender Krebsfrüherkennung ist ein Grund, warum die Erkrankungszahlen in den letzten Jahren rückläufig sind.
Prognose von Gebärmutterhalskrebs
In den meisten Fällen ist es möglich, den Gebärmutterhalskrebs erfolgreich zu therapieren. So liegt die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei ca. 70 Prozent.
Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs
Die Vorstufen von Gebärmutterhalshals werden zervikale intraepithaliale Neoplasien oder auch epitheliale Dysplasien genannt. Diese lassen sich in drei Schweregrade einteilen. Im ersten Stadium ist nur die obere Epithelschicht betroffen. In der zweiten Stufe sind in mehreren Schichten des Epithels Veränderungen zu verzeichnen. Bei der schweren Dyspalsie (Stufe III) liegen Zellveränderungen im gesamten Epithel vor.